E-Zigaretten weltweit: Kontroverse Bestimmungen

Dampfen wird weltweit unterschiedlich akzeptiert

In vielen Ländern der Welt nutzen Menschen E-Zigaretten als Alternative zur herkömmlichen Zigarette. Es gibt Regierungen, die das Potenzial der E-Zigarette erkannt haben und das Dampfen als Mittel zum Tabakstopp fördern, wie beispielsweise in Neuseeland. Es gibt allerdings auch Staaten wie Thailand oder Singapur, in denen die Nutzung von E-Zigaretten streng geahndet wird. Ob das Dampfen von den jeweiligen Regierungen gefördert oder stark reglementiert werden sollte, darüber debattieren in einigen Ländern Befürworter und Gegner der E-Zigarette. Diese Kontroversen führen zum Teil zu differenzierten Bestimmungen für den Gebrauch und die Einfuhr von E-Zigaretten sowie Liquids. Dazu zählt zum Beispiel die Regelung, dass nikotinhaltige Liquids als Arzneimittel zur Rauchentwöhnung oder ganz im Gegenteil sogar als Gift eingestuft werden – wie in Australien. Häufig bestehen Verbote nicht gegen E-Zigaretten, sondern gelten für nikotinhaltige Liquids.

Im folgenden stellen wir beispielhaft vor, wie die Sitten und Regeln bezüglich elektronischer Zigaretten in unterschiedlichen Ländern der Welt aussehen.

 

USA: E-Zigarette als Chance zur Rauchentwöhnung akzeptiert

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist das Dampfen nach wie vor erlaubt, obwohl es in der Vergangenheit Überlegungen darüber gab, strenge Regeln und Regulierungen einzuführen. Doch mittlerweile ist das genaue Gegenteil der Fall: Denn die amerikanische Regulierungsbehörde FDA hat das Potenzial der E-Zigarette erkannt und sieht darin eine Chance, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Verkauf von E-Zigaretten und nikotinhaltigen Liquids ist grundsätzlich erlaubt, wobei die Abgabe an Kinder und Jugendliche natürlich verboten ist. Je nach Bundesstaat gibt es allerdings rechtliche Beschränkungen. Dazu gehören Werbeverbote genauso wie Einschränkungen für das Dampfen im öffentlichen Raum, wie sie auch für herkömmliche Tabakzigaretten gelten.

Ungarn und Israel: Dampfen erlaubt, nikotinhaltige Liquids verboten

In Ungarn sind E-Zigaretten und das Dampfen grundsätzlich erlaubt. Allerdings verbietet die Regierung den Verkauf von nikotinhaltigen Liquids. Urlauber dürfen für den Eigengebrauch jedoch 150 Milliliter der nikotinhaltigen Flüssigkeit einführen. Ähnliche Bestimmungen gelten auch für Israel. Dort dürfen die Menschen grundsätzlich dampfen, allerdings ist auch in diesem Land der Verkauf von nikotinhaltigen Liquids verboten.

Russland: Potentiale der E-Zigarette nutzen

Der russische Minister für Industrie und Handel, Denis Manturov, sprach sich im Frühjahr 2018 dafür aus, dass E-Zigaretten weniger reguliert und besteuert werden sollten als herkömmliche Zigaretten. Dies soll für Raucher einen Anreiz schaffen, mit dem schädlichen Tabakkonsum aufzuhören. Der Hintergrund: etwa 40% der russischen Bevölkerung sind Raucher und jährlich streben eine halbe Millionen Menschen an den gesundheitlichen Folgen. Der Verkauf und Erwerb von E-Zigaretten und nikotinhaltigen Liquids ist legal. Auch das Dampfen an öffentlichen Orten, in Bars oder Restaurants ist uneingeschränkt möglich. Die gesetzlichen Beschränkungen für Tabakzigaretten gelten für E-Zigaretten nicht.

Thailand: Harte Strafen für Dampfer

Besondere Vorsicht ist für Dampfer ausgerechnet in dem Land des Lächelns geboten! Die Einfuhr von E-Zigaretten und Liquids nach Thailand ist, wie auch die Zollbehörde bestätigt, verboten und die Herstellung steht unter strenger Strafe. Zwar gibt es in dem Land eine Dampfer-Szene, Importware wird aber häufig beschlagnahmt. Das Dampfen in der Öffentlichkeit und der Besitz von E-Zigaretten kann mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft werden. Andere Quellen sprechen sogar von bis zu 10 Jahren. Thailand-Urlauber berichten aber, dass sie in größeren Städten beim Dampfen keine Probleme bekamen und auch an Liquids und E-Zigaretten-Zubehör gekommen sind. Pech hatte allerdings ein Schweizer, der im Sommer 2017 wegen Dampfens und des Besitzes einer E-Zigarette hinter Gitter wanderte. Ihm drohte jahrelange Haft, er wurde letztlich aber gegen Zahlung einer Bußgeldes wieder freigelassen.

Japan: Nicht in der Öffentlichkeit dampfen

Auch in Japan stehen nicht E-Zigaretten, sondern nikotinhaltige Liquids auf dem Index. Es besteht, wie z. B. in Israel und Ungarn auch ein grundsätzliches Einfuhrverbot von Liquids mit Nikotin. Bei der Einreise muss mit einer Beschlagnahmung von Liquids, in denen Nikotin enthalten ist, gerechnet werden. Die Regierung des Inselstaates gestattet zwar die Nutzung von E-Zigaretten, allerdings nur privat und nicht in der Öffentlichkeit. Bei einem Verstoß müssen Dampfer mit einem Bußgeld von umgerechnet rund 15 Euro rechnen.

Philippinen: Dampfen nur in ausgewiesenen Bereichen

Auf den Philippinen führt der Präsident des Landes als ehemaliger Kettenraucher seinen persönlichen Kampf gegen Rauchen, Drogenkonsum und Glücksspiel. Er erließ strenge Verbote und Regulierungen für Werbung, Verkauf und Konsum von Zigaretten und im gleichen Atemzug auch für E-Zigaretten. Zwar sind E-Zigaretten und Liquids noch legal, in der Öffentlichkeit darf aber nur in ausgewiesenen Zonen gedampft werden. Eine Polizeitaskforce überwacht die Einhaltung der Gesetze. Kommt es zu einem Verstoß, wird dies mit Bußgeldern von bis zu 90 Euro und sogar mit einer Haftstrafe von bis zu vier Monaten geahndet.

Türkei: Handel mit E-Zigaretten verboten

Die Nutzung von E-Zigaretten ist in der Türkei legal, jedoch dürfen Vaper nur im Freien dampfen. Wer seine E-Zigarette in als rauchfrei gekennzeichneten Zonen verwendet, riskiert hohe Geldstrafen. Offiziell verbietet die Regierung auch den Handel mit E-Zigaretten und Liquids. Der gewerbliche Import von E-Zigaretten und Zubehör ist verboten und die Regierung vergibt keine Lizenzen für die Eröffnung von Dampfershops.

Australien: Nikotinhaltige Liquids verboten

In Australien dürfen Vaper grundsätzlich dampfen, allerdings ist der Verkauf von E-Zigaretten in manchen Teilen des Landes verboten und in anderen Regionen eingeschränkt. Nikotinhaltige Liquids verbietet der Staat, da die Behörden diese Flüssigkeiten nach dem Medizinproduktgesetz als gefährliches Gift einstufen. Urlauber benötigen bei der Einreise mit nikotinhaltigen Liquids eine medizinische Ausnahmegenehmigung, um die Flüssigkeiten einzuführen.

 

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Titelbild: Adobe Stock / nito

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